Sonntag, 16. Dezember 2012

Brätzele - eine Aktion in mehreren Schritten

Zum Winter gehören Brätzeli, aber da unsere Haushaltung bisher kein Brätzelieisen beherbergte mussten wir uns mit Spenden von Auswärts begnügen. Dieser Zustand hat sich nun verändert und seit Anfang Dezember nennen wir ein Brätzeleisen der Firma Jura aus den 1950er Jahren unser eigen. 

Wie aber zu einem Rezept kommen, wenn in den modernen Schulkochbüchern keins mehr abgedruckt wird? Das Familien"geheim"rezept ist grad nicht abrufbar, also fischen wir im grossen Netz und finden eins, das uns vernünftig erscheint.

 Der Teig wird aus den oben abgebildeten Zutaten zusammengerührt, allerdings verzichten wir vorläufig auf die Veröffentlichung der genauen Mengenangaben, da wir da sicher noch etwas experimentieren werden.

 Nach dem Zusammenrühren und Zusammenkneten zu einer kompakten Kugel muss der Teig an der Kühle ruhen. Das ist bei unseren Küchentemperaturen kein Problem.

Nach der Ruhepause werden Kugeln geformt, da die Erfahrung noch fehlt in unterschiedlichen Grössen. Gelesen haben wir von haselnussgrossen Kugeln, gesehen haben wir auch grössere.

 Nun werden die Kugeln auf das heisse und eingefettete Brätzelieisen gelegt und das Eisen zugeklappt um den Teig zu backen.

 Nach dem Backen, das unserer Ansicht viel zu lange dauert, weil möglicherweise die Temperatur des Brätzelieisens noch nicht stimmt, werden die Brätzeli auf das Wallholz oder ersatzweise auf die Termoskanne gelegt, damit sie die familientraditionelle Krümmung erhalten. Ungekrümmte Brätzeli sind irgendwie nicht so fein.

Damit die Brätzeli besser backen machen wir bei den folgenden Durchgängen die Kugeln flacher, damit sich der Teig besser auf dem Eisen verteilen kann. Trotzdem kommen die Brätzeli noch nicht so heraus wie wir es uns wünschen. Aus diesem Grund ist das nächste eingesetzte Werkzeug ein Schraubenzieher, gefolgt von einem Thermometer für extra hohe Temperaturen. Es empfiehlt sich gar nicht, einen normalen Haushaltthermometer für solche Aktionen zu nehmen.
Beim Fischen im Netz haben wir unterdessen gelernt, dass ein Brätzelieisen ca 180 - 200°C heiss sein muss, das war unseres bisher nicht war. Ein weiterer Durchgang steht an, der Teig wartet im Kühlschrank auf die Verwertung.

Beim Brätzele 2.0 gibt es folgende Änderungen: Das Brätzelieisen ist gute 60°C heisser als beim ersten Versuch und die Kugeli sind keine Kugeli mehr sondern Stückli von einer "Wurst"...

Die "Wursträdli" an Stelle der Kügelchen - geht wesentlich schneller und es ist einfacher, alle etwa ähnlich gross zu machen...

Weitere Neuerung: die Uhr mit Sekundenzeiger... Mehr als 70 Sekunden pro Durchlauf sind nicht mehr nötig und das krampfhafte Zudrücken entfällt ebenfalls. Zuhalten reicht völlig aus...

Das Endresultat nach einer knappen Stunde Arbeit! Beim ersten Durchlauf gings mindestens dreimal so lang und das Resultat war halb so imposant!

Samstag, 8. Dezember 2012

Winterfreuden

So ein bisschen plagieren darf man ja auch mal... So habe wir heute früh den Platz freigeschaufelt, damit wir überhaupt bis zur Strasse gelange können. Fast 30 cm Schnee hat Frau Holle hingeschmissen. Zum Glück feinen und leichten, aber geschwitzt haben wir beim Schneeräumen trotzdem...



Aber schöne Bilder gibt es bei so viel Schnee... Der Garten versinkt einfach in der weissen Pracht. Die Kräuterspirale lässt sich eigentlich nur noch erahnen...

Der Quittenbaum hat nun auch keine Blätter mehr, dafür trägt er einen Schneepelz...

Und auch der Brunnen vor dem Garten trägt einen Schneehut - fast könnte man meinen er hätte ein Gesicht...


Donnerstag, 6. Dezember 2012

Winterschlaf



Also eigentlich sollte es ja einfach einen Folientunnel geben...
Und eigentlich hätte man nur so ein bisschen ausebnen müssen... nachdem der Quittenbaum in den Garten umgezogen ist, natürlich... Aber allein die Tatsache, dass für einen Folientunnel ein Quittenbaum umziehen muss lässt erahnen, dass da mal wieder ein ziemlich "heimlifeisses" Projekt in den Müliweg-Köpfen gärt...



Momentan ist es aber wie auf vielen Baustellen: der Schnee deckt alles zu und der Boden schlummert friedlich unter der Schneedecke. Wir verkriechen uns also hinter dem Ofen und hoffen auf besseres Wetter, schmökern in den Gartenbüchern und scrollen durch die Fotos. 



Sonntag, 2. Dezember 2012

Wagenpark erweitert

Es soll ja Leute geben, die von ihrem Weihnachtsgeld oder dem 13. Monatslohn Spielkonsolen, iPads oder tolle Sportgeräte kaufen. Das machen wir auch, nur sehen unsere Spielkonsolen oft nicht gleich aus wie die unserer Mitmenschen...
Kürzlich haben wir uns darum einen Rapid Spezial geleistet. Tiptop in Schuss mit vier Vorwärts- und zwei Rückwärtsgängen. Längere Zeit haben wir das Internet durchforstet um einen zahlbaren und vor allem fahrtüchtigen Einachser zu finden. Schlussendlich hat uns aber ein Inserat an der Tankstelle weitergebracht. Wir haben einen Besichtigungstermin abgemacht und uns vorher versichert, dass wir das Gefährt nur kaufen, wenn es anstandslos anspringt. Der Verkäufer hat mit grosser Sorgfalt die Startschnur vorbereitet und anschliessend gezogen... Tucktucktucktuckratatata... und schon lief die Kiste... Wir waren begeistert und schlugen ein. Schweren Herzens hat sich der frühere Besitzer von seinem Gefährt getrennt und es uns für einen akzeptablen Preis vors Haus gebracht. Nun sind wir also stolze Besitzer eines Rapid Spezial...
Und wofür braucht man den jetzt einen Rapid? Also erstens um in der Handlung Nussgipfel holen zu gehen - das war das Hauptargument...! Dass man damit auch Steine transportieren, Holz führen und Schutt wegbringen kann ist eigentlich nebensächlich...


Samstag, 1. Dezember 2012

Ein Baum zieht um...

Dass Menschen umziehen ist normal, manchmal ziehen auch Häuser um wie kürzlich in Zürich, aber dass ausgewachsene Bäume umziehen ist wohl eher etwas Ungewöhnliches...
Dieser Quittenbaum soll von "oben am Haus" nach unten in den Garten ziehen. Der Platz "oben am Haus" wird für einen Folientunnel vorbereitet, aber darüber wird ein andermal berichtet.

Das ist der Baum an seinem Platz vor dem Umzug


















Und hier soll der Baum neue Wurzeln schlagen


















Als erstes wird rund um den Baum ein Graben gezogen, weil die Wurzelerde mit Wasser rausgespühlt werden soll
























Mit Wurzelballen ist der Baum zu schwer und da wir ihn ohne schwere Maschinen zügeln wollen muss alle Erde weg, dass dabei auch die Efeuranken verschwinden ist ein toller Nebeneffekt


















Nun kommen die Wurzeln langsam zum Vorschein. Und weil Wasser und Erde zusammen eine unglaubliche Pflotscherei ergeben streiten sich alle um den Platz HINTER dem Schlauch.
























Nun hat der Baum keine Wurzeln mehr in den Erde und muss händisch festgehalten werden...


















...oder auch mit dem Seil - und: o Wunder der Baum steht auf einmal gerade in der Gegend



















Nun liegt der Baum - wo bleiben denn jetzt die Baumträger???


















Weil beim Baumtragen die Treppe runter wirklich alle Hände gebraucht wurden gibt es davon kein Bild. Es muss aber beeindruckend ausgesehen haben, der Grösse der Augen der Nachbarn nach zu schliessen... Nun wird das bereits vorbereitete Loch exakt an die Ausmasse der Baumwurzeln angepasst.


















Die ganze Erde, die wir vorher von den Wurzeln gelöst haben muss jetzt wieder über die Wurzeln gepackt und - mit Sägemehl vermischt für die Wurzelbildung - eingeschwemmt werden.
























Damit der Baum in den nächsten Monaten die Winterstürme unbeschadet übersteht und auch später gut Wurzeln schlagen und anwachsen kann, wird er mit Drahtseilen und Bodenanker im Boden verankert.


















Und für die angehenden Baumpfleger unter uns noch von ganz nah


















Und oben in der Krone sieht es so aus


Da steht er nun, der Quittenbaum, in Sichtweite seines alten Platzes aber eben neu im Garten "am Brunnen vor dem Tore"