Zum Winter gehören Brätzeli, aber da unsere Haushaltung bisher kein Brätzelieisen beherbergte mussten wir uns mit Spenden von Auswärts begnügen. Dieser Zustand hat sich nun verändert und seit Anfang Dezember nennen wir ein Brätzeleisen der Firma Jura aus den 1950er Jahren unser eigen.
Wie aber zu einem Rezept kommen, wenn in den modernen Schulkochbüchern keins mehr abgedruckt wird? Das Familien"geheim"rezept ist grad nicht abrufbar, also fischen wir im grossen Netz und finden eins, das uns vernünftig erscheint.
Nach dem Zusammenrühren und Zusammenkneten zu einer kompakten Kugel muss der Teig an der Kühle ruhen. Das ist bei unseren Küchentemperaturen kein Problem.
Nun werden die Kugeln auf das heisse und eingefettete Brätzelieisen gelegt und das Eisen zugeklappt um den Teig zu backen.
Nach dem Backen, das unserer Ansicht viel zu lange dauert, weil möglicherweise die Temperatur des Brätzelieisens noch nicht stimmt, werden die Brätzeli auf das Wallholz oder ersatzweise auf die Termoskanne gelegt, damit sie die familientraditionelle Krümmung erhalten. Ungekrümmte Brätzeli sind irgendwie nicht so fein.
Damit die Brätzeli besser backen machen wir bei den folgenden Durchgängen die Kugeln flacher, damit sich der Teig besser auf dem Eisen verteilen kann. Trotzdem kommen die Brätzeli noch nicht so heraus wie wir es uns wünschen. Aus diesem Grund ist das nächste eingesetzte Werkzeug ein Schraubenzieher, gefolgt von einem Thermometer für extra hohe Temperaturen. Es empfiehlt sich gar nicht, einen normalen Haushaltthermometer für solche Aktionen zu nehmen.
Beim Fischen im Netz haben wir unterdessen gelernt, dass ein Brätzelieisen ca 180 - 200°C heiss sein muss, das war unseres bisher nicht war. Ein weiterer Durchgang steht an, der Teig wartet im Kühlschrank auf die Verwertung.
Beim Brätzele 2.0 gibt es folgende Änderungen: Das Brätzelieisen ist gute 60°C heisser als beim ersten Versuch und die Kugeli sind keine Kugeli mehr sondern Stückli von einer "Wurst"...
Die "Wursträdli" an Stelle der Kügelchen - geht wesentlich schneller und es ist einfacher, alle etwa ähnlich gross zu machen...
Weitere Neuerung: die Uhr mit Sekundenzeiger... Mehr als 70 Sekunden pro Durchlauf sind nicht mehr nötig und das krampfhafte Zudrücken entfällt ebenfalls. Zuhalten reicht völlig aus...
Das Endresultat nach einer knappen Stunde Arbeit! Beim ersten Durchlauf gings mindestens dreimal so lang und das Resultat war halb so imposant!